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Normalverdiener erhalten weniger Immobilienkredite: Problem endlich erkannt?

Schon seit längerer Zeit wird in den Medien immer öfter darüber berichtet, dass selbst Normalverdiener mit einer guten bis durchschnittlichen Bonität von den Banken öfter kein Immobiliendarlehen mehr erhalten. Ein Sündenbock für diese Situation ist auch bereits ausgemacht, nämlich die in diesem Jahr auch in Deutschland in Kraft getretene neue EU-Wohnimmobilienkreditrichtlinie. Diese besagt unter anderem, dass die Banken vor einer Kreditvergabe noch strenger als jetzt prüfen sollten, ob der Kreditsuchende tatsächlich aufgrund seiner persönlichen Bonität dazu in der Lage sein dürfte, den Kredit abzuzahlen. Die Immobilie als Sachwert und Sicherheit spielt eine deutlich geringere Rolle als zuvor, was dazu führt, dass Banken teilweise relativ schnell und ohne größere Begründung auch Kreditanfragen von Familien und Haushalten ablehnen, die zur Mittelschicht gehören.

Problem von der Politik endlich erkannt?

Monatelang hatten Experten und Verbraucherschützer anscheinend vergeblich auf die Situation aufmerksam gemacht, die darin besteht, dass auch ganz normale Bürger aus der Mittelschicht immer schwerer an Immobilienkredite gelangen, um ein Eigenheim zu erwerben. Jetzt scheint allerdings Bewegung in die Sache zu kommen, denn laut Informationen möchte Finanzminister Schäuble möglicherweise jetzt am Gesetz nachbessern. Augenscheinlich findet auch die Regierungskoalition das Gesetz überzogen und überlegt, wie man es so anpassen könnte, dass die Banken insbesondere an Kreditsuchende aus der Mittelschicht wieder mehr Immobilienkredit vergeben. Derzeit ist es nämlich laut FOCUS beispielsweise im August so gewesen, dass die Abschlusszahlen bei Immobilienkrediten um fast 20 Prozent zurückgegangen sind. Immer weniger Chancen haben vor allem junge Familien, bei denen nur ein Einkommen vorhanden ist, weil beispielsweise ein Elternteil zuhause mit der Kindererziehung beschäftigt ist.

Banken müssen sich an Vorschriften halten

Kreditinstitute werden in Deutschland zwar häufig kritisiert, in diesem Fall ist es allerdings kaum die Schuld der Banken, dass immer mehr Kreditanträge abgelehnt werden. Sie sind nämlich per Gesetz seit März dazu verpflichtet, einen Kreditsuchenden noch strenger als zuvor auszusortieren, da eben die Immobilie als Sicherheit deutlich an Wert verloren hat, während die persönlichen Bonität des Kunden erheblich an Bedeutung gewonnen hat. Diese persönlichen Bonität wiederum wird vor allen Dingen daran festgemacht, wie hoch das Einkommen ist und wie sich dieses im Verhältnis zu den regelmäßigen Ausgaben verhält. Ergibt sich beispielsweise aus der Einnahmen- und Ausgabenrechnung ein monatlicher positiver Saldo von 800 Euro, möchte der Kunde allerdings einen Immobilienkredit aufnehmen, bei dem die monatliche Rate 650 Euro betragen würde, wäre dies aus Sicht vieler Banken schon zu knapp kalkuliert, um eine stabile Finanzierung zu gewährleisten. Verbraucher können an dieser Stelle leider aktuell nicht besonders viel tun, denn es ist weder realistisch, das eigene Einkommen kurzfristig zu erhöhen noch gelingt es vielen Haushalten und Familie, die monatlichen Ausgaben dauerhaft unten nennenswert zu reduzieren. Daher bleibt abzuwarten, ob die geplante Anpassung tatsächlich durchgeführt wird und Familien aus der Mittelschicht zukünftig wieder bessere Chancen haben, den Traum vom Eigenheim zu verwirklichen.

Bildquelle: #82230312 – © John Smith – Fotolia.com (https://eu.fotolia.com/id/82230312#)