Anleihe
Als Anleihen werden verzinsliche Wertpapiere bezeichnet, die eine große Rolle im Anlagebereich spielen. Mitunter treten Anleihen am Finanzmarkt auch unter dem Namen Renten, Rentenpapiere oder eben festverzinsliche Wertpapiere auf. Es gibt eine große Vielzahl unterschiedlicher Anleihearten, sodass Anleger genau sondieren sollten, welche Form der Rentenpapiere für sie geeignet sein. Zunächst einmal unterscheiden sich zwei große Gruppen von Anleihen, nämlich die festverzinslichen Wertpapiere und die Rentenpapiere mit einer variablen Verzinsung. Die zuletzt genannten Wertpapiere werden in der Fachsprache auch als Floater bezeichnet, da sich deren Zinssatz verändern kann.
Wer gibt Anleihen aus?
m Gegensatz zu Aktien handelt es sich bei Anleihen nicht um Inhaberpapiere, sondern um sogenannte Gläubigerpapiere. Dies bedeutet, dass der Inhaber der Anleihe, also für gewöhnlich der Anleger, gegenüber dem Emittenten das Recht hat, sein Kapital zurückgezahlt zu bekommen. Er ist allerdings nicht, wie es bei Aktien der Fall ist, an dem emittierenden Unternehmen beteiligt, sondern nimmt die Stellung eines Kreditgebers ein. Emittiert werden Anleihen im Wesentlichen von drei Gruppen, nämlich von Staaten und Kommunen, von Banken und von anderen Unternehmen. Der Emittent versieht die Anleihe zum einen mit bestimmten Bedingungen und zum anderen auch mit einem Zinssatz. Eine Ausnahme bilden lediglich die sogenannten Nullkuponanleihen, bei denen es zwar keinen Zinsertrag für den Anleger gibt, dafür aber einen Abschlag beim Kaufpreis, sodass sich daraus die Rendite ergibt.
Welches Risiko haben Anleihen?
Die Vielzahl von Anleihen, die am Markt emittiert werden, führen unter anderem dazu, dass keine einheitlichen Aussagen zu Chancen und Risiken dieser Wertpapiere gemacht werden können. So gibt es beispielsweise auf der einen Seite äußerst sichere Bundesanleihen, die jedoch nur eine geringe Rendite für den Anleger verbriefen. Andererseits finden sich am Markt aber auch zahlreiche Anleihen, die von Emittenten mit einer mittelmäßigen oder schlechten Bonität ausgegeben werden. Dies bedeutet, dass diese Anleihen zwar eine hohe Rendite versprechen, das Risiko für den Anleger aber ebenfalls relativ hoch ist. Damit sich Anleger ein möglichst gutes Bild über die Bonität des Kunden und das damit verbundene Risiko machen können, werden Anleihen bzw. Emittenten von sogenannten Rating-Agenturen bewertet. Diese Agenturen überprüfen den jeweiligen Emittenten und geben dann anhand einer Note bekannt, für wie hoch sie das jeweilige Anlagerisiko halten. Hat eine Anleihe beispielsweise die Ratingnote „AAA“, wie es bei Bundesanleihen der Fall ist, so spricht dies für eine hervorragende Bonität und ein sehr geringes Ausfallrisiko.