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Einige Kreditinstitute reduzieren Dispozinsen

zu hohe Zinsen

ZinsenWas viele Experten und Verbraucher kaum noch zu hoffen gewagt haben, scheint jetzt zumindest bei einigen Banken einzutreten. Manche Kreditinstitute haben tatsächlich die Dispozinsen gesenkt, was Fachleute vor allen Dingen auf die letzte Reduzierung des Leitzinssatzes durch die EZB erklären. Allerdings kritisieren insbesondere Verbraucherschützer weiterhin die immer noch durchschnittlich sehr hohen Dispozinsen, denn immerhin können sich Banken selbst mittlerweile umsonst von der Europäischen Zentralbank Geld leihen.

Senkungen meist im geringfügigen Bereich

Was sich zunächst einmal sehr positiv anhört, nämlich dass manche Kreditinstitute ihre Dispositionszinsen senken, sieht bei näherer Betrachtung deutlich nüchterner aus. Die meisten Reduzierungen in diesem Bereich sind nämlich nur minimal und bewegen sich zwischen 0,1 und 0,25 Prozent. Dabei sind es einige größere Banken, die bereits eine Reduzierung der Dispozinsen um lediglich 0,1 Prozent angekündigt haben, was im Prinzip aufgrund des Leitzinssatzes von 0,0 Prozent relativ lächerlich wirkt. Immerhin verlangen diese größeren Banken nach wie vor zwischen zehn und zwölf Prozent für die Inanspruchnahme des Dispositionskredites. Vor diesem Hintergrund bekräftigte beispielsweise die Partei der GRÜNEN zum wiederholten Mal ihre Forderung, dass es gesetzliche Obergrenzen für Dispozinsen geben müsse. Auch die Verbraucherschützer kämpfen bereits seit einigen Jahren für eine solche Regelung, die zumindest dafür sorgen würde, dass es keine Dispozinsen mehr im zweistelligen Prozentbereich gibt.

Dispozinsen passen nicht zum Zinsumfeld

Zahlreiche Verbraucherschützer kritisieren bezüglich der Dispozinsen, dass diese momentan absolut nicht zum sonstigen Zinsumfeld passen. Während es am Kapitalmarkt allgemein ein deutliches Niedrigzinsniveau gibt und Anleger beispielsweise kaum noch 0,3 Prozent für Anlagen auf Tagesgeld- oder Festgeldkonten erhalten, greifen die Kreditinstitute bei den Dispozinsen nach wie vor kräftig zu. Selbst bei Immobilienkrediten und Ratenkrediten haben sich die zu zahlenden Kreditzinsen in den vergangenen Jahren deutlich reduziert, nur die Sollzinsen für eine genehmigte Überziehung des Girokontos scheinen seitens der Banken unantastbar zu sein.

Die Kreditinstitute begründen die hohen Dispozinsen meistens damit, dass es für sie relativ teuer wäre, Geld kurzfristig jederzeit verfügbar bereitzuhalten. Zwar hat der Kontoinhaber jederzeit die Gelegenheit, den zugesagten Kreditrahmen abzurufen, aber dennoch kann dies nach Meinung zahlreicher Verbraucherschützer und auch andere Experten nicht gerechtfertigen, dass ein zweistelliger Zinssatz verlangt wird. Trotzdem machen die Banken immer wieder darauf aufmerksam, dass der Dispositionskredit ja ohnehin nur zur kurzfristigen Überbrückung finanzieller Engpässe dienen sollte, während es bei längerfristigen Finanzierungen ohnehin sinnvoller wäre, den deutlich günstigeren Ratenkredit in Anspruch zu nehmen.

Bildquelle: #60286870 – © Marco2811 – Fotolia.com (https://de.fotolia.com/id/60286870#)