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Wohnungssuche mit Schufa-Eintrag: Schwierigkeiten und Möglichkeiten

Wohnungssuche mit Schufa-Eintrag ist schwierig

Es gibt aktuell leichtere Aufgaben, als in deutschen Städten eine Wohnung zu finden: Alle wollen dort hin, wo es Jobs und die bestmögliche Infrastruktur gibt. Entsprechend knapp ist der Wohnraum seit vielen Jahren, mit steigenden Mieten und keiner Aussicht auf ein schnelles Ende dieser Situation.

Ist die Wohnungssuche also auch unter „normalen“ Bedingungen bereits schwer genug, wird sie mit einem negativen Schufa-Eintrag nur noch komplizierter. Sie wird aber nicht zwingend zu einem unmöglichen Unterfangen.

Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Thema „Wohnungssuche mit Schufa-Eintrag“ und zeigen Wege auf, um unter erschwerten Voraussetzungen trotzdem eine Bleibe zu finden.

In vielen deutschen Städten herrscht derzeit ein Wohnraummangel. Das gilt vor allem in Großstädten oder dort, wo attraktive Jobs warten beziehungsweise viele Universitäten ansässig sind. Für Menschen, die nach einer neuen Wohnung suchen, bedeutet das eine große Herausforderung.

Nicht nur, dass das Angebot allgemein knapp ist. Selbst, wenn eine passende Wohnung frei wird, haben die Vermieter die Wahl zwischen zahlreichen Interessenten. Neben persönlichen Aspekten, spielen für ihre Entscheidung in erster Linie die Finanzen eine Rolle. Schließlich möchte der Vermieter sicherstellen, dass er monatlich sein Geld erhält.

Warum Vermieter eine Bonitätsauskunft verlangen

Wenn Sie sich auf eine Wohnung bewerben, müssen Sie daher in den meisten Fällen eine Mieterselbstauskunft ausfüllen. Dieser entnimmt der Vermieter alle wichtigen Informationen, beispielsweise zur Anzahl der einziehenden Personen, aber auch zur finanziellen Situation. Häufig fordert er zusätzliche Belege ein.

Das kann eine Gehaltsabrechnung sein oder eine Bonitätsauskunft. Letztere wird auch als Schufa-Auskunft bezeichnet und gibt dem Vermieter Aufschluss darüber, ob der Bewerber verschuldet oder in der Vergangenheit seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachgekommen ist.

Die Bonitätsauskunft hilft dem Vermieter somit dabei, sich vor Mietnomaden oder überschuldeten Mietern zu schützen und damit vor einem finanziellen Schaden.

Fordert der Vermieter keine Bonitätsauskunft, bedeutet das nicht, dass er nicht dennoch bei der Schufa eine entsprechende Auskunft einholt. Häufig ist im Kleingedruckten der Mieterselbstauskunft nämlich eine Klausel enthalten, die ihm das nach Einwilligung des potenziellen Mieters erlaubt.

Mit Ihrer Unterschrift unter der Mieterselbstauskunft akzeptieren Sie diese Klausel rechtskräftig und somit kann der Vermieter auf eigene Faust eine Bonitätsauskunft beantragen. Es ist daher in jedem Fall wichtig, einen Blick in das Kleingedruckte zu werfen.

Mögliche Vorteile der Auskunft für die Mieter

Wer eine gute Bonität aufweist, kann durch die Schufa-Auskunft beim Vermieter punkten und somit seine Chancen auf eine Wohnungszusage erhöhen. Bestenfalls holen Sie also vor der Bewerbung auf eine Wohnung eine Selbstauskunft ein.

Sollte diese keine negativen Einträge enthalten, können Sie die Schufa-Auskunft der Bewerbung beilegen – auch, wenn diese nicht eingefordert wurde. Dadurch erhöhen Sie das Vertrauen des Vermieters in Sie als potenzielle zukünftige Mieter.

Hat der Vermieter ein Recht auf die Schufa-Auskunft?

Nein, es gibt keine rechtliche Grundlage, laut der ein Vermieter eine Bonitätsauskunft verlangen dar. Ebenso wenig müssen Sie eine Mieterselbstauskunft ausfüllen und unterzeichnen oder weitere Unterlagen wie eine Gehaltsabrechnung einreichen.

Allerdings ist es so, dass der Vermieter eine freie Entscheidung treffen darf, an wen er seine Wohnung vermieten möchte. In den meisten Fällen hat er genügend Auswahl, um Interessenten nicht zu berücksichtigen, wenn sie die gewünschten Unterlagen nicht einreichen. Schließlich hat er dadurch Grund zur Annahme, dass die potenziellen Mieter nicht vertrauenswürdig sind oder etwas verheimlichen.

Kurz gesagt: Wird eine Schufa-Auskunft gewünscht, aber Sie reichen diese nicht ein beziehungsweise willigen der Einholung durch den Vermieter nicht ein, fallen Sie im Auswahlprozess durch das Raster.

Wo Wohnungsuchende die Bonitätsauskunft erhalten

Da das Einholen einer Bonitätsauskunft für den Vermieter kostenpflichtig ist, zieht er es in den meisten Fällen vor, dass diese durch den Bewerber eingereicht wird. Möchten Sie eine Schufa-Auskunft einholen, wird zwischen zwei Fällen unterschieden: Es gibt die Selbstauskunft, welche mehr Informationen erhält und nur für Ihre eigenen Augen bestimmt ist.

Diese einzuholen kann vorab sinnvoll sein, um sie auf Negativeinträge zu überprüfen. Eventuelle Falscheinträge können Sie dann noch rechtzeitig vor der Wohnungsbewerbung löschen lassen beziehungsweise anfechten. Der zweite Fall ist die sogenannte Selbstauskunft für Dritte, die Sie dem Vermieter überreichen können.

Sie besitzen ein Auskunftsrecht, sprich auf Antrag muss Ihnen die Schufa eine entsprechende Auskunft ausstellen. Diesen Antrag können Sie online stellen. Einmal im Jahr ist die Schufa-Selbstauskunft kostenlos. Die Schufa-Bonitätsauskunft für Dritte kostet hingegen rund 30 Euro.

Wer die Bonitätsauskunft nicht direkt bei der Schufa einholen möchte, kann zudem von verschiedenen Alternativen Gebrauch machen. Dazu gehören zum Beispiel spezialisierte Anbieter im Internet, verschiedene Immobilien-Plattformen sowie die Banken.

Allerdings gibt es Unterschiede hinsichtlich der Qualität der Auskünfte. Viele Vermieter fordern daher explizit das Original von der Schufa.

Welche Informationen sieht der Vermieter?

Trotz der geringeren Kosten, ist es nicht empfehlenswert, dem Vermieter die Schufa-Selbstauskunft auszuhändigen. Denn diese enthält deutlich mehr – auch sensible – Informationen. Der Bonitätsauskunft für Dritte kann er hingegen nur entnehmen, ob in Ihrer Bonität sogenannte Negativmerkmale vorliegen.

Was der Vermieter nicht sieht, sind nähere Informationen zu den Negativeinträgen. Das kann ein Vorteil oder Nachteil zugleich sein, denn auch unerhebliche Einträge hinterlassen dadurch den Anschein einer schlechten Bonität. Zudem können solche Negativmerkmale durch Falscheinträge entstehen.

Auch deshalb ist es wichtig, vorab eine Selbstauskunft einzuholen. Eine weitere wichtige Information für den Vermieter ist das Datum auf dem Dokument. So kann er sichergehen, dass es sich nicht um eine alte Bonitätsauskunft handelt und sich die finanzielle Situation mittlerweile geändert hat.

Zusätzlich zu dem Dokument, welches für Ihren zukünftigen Vermieter gedacht ist, erhalten Sie bei der Schufa-Bonitätsauskunft für Dritte eine Selbstauskunft. Dieser können Sie alle Details zu eventuellen Negativmerkmalen entnehmen.

Zusätzlich sehen Sie, wer in der Vergangenheit Ihre Daten abgefragt hat und zu welchem Zweck, sowie eine Auflistung aller laufenden Verträge, Kredite, weiterer Zahlungsverpflichtungen sowie Konten. Wichtig ist, dass Sie die Dokumente nicht verwechseln, denn diese Informationen sind nicht für einen Dritten bestimmt.

Schufa-Bonitätsauskunft vs. Schufa-BonitätsCheck

Wenn Sie eine Schufa-Auskunft einholen möchten, wird aber nicht nur zwischen der Selbstauskunft und jener für Dritte unterschieden, sondern Sie stoßen auch mit großer Wahrscheinlichkeit auf folgende zwei Begriffe:

  • Die Schufa-Bonitätsauskunft wird in Schriftform ausgehändigt. Sie können dem Vermieter das Dokument somit in Papierform überreichen, wobei es sich um ein fälschungssicheres Zertifikat handelt. Es enthält keine sensiblen Finanzdaten, sondern nur die bereits erwähnten Zusatzdokumente für Ihre eigenen Unterlagen.
  • Der Schufa-BonitätsCheck kostet ebenfalls rund 30 Euro, wird aber rein online abgerufen. Das geht schneller, allerdings können Sie dem Vermieter die Auskunft nur auf dem Smartphone beziehungsweise als Ausdruck vorzeigen. Es handelt sich somit nicht um ein verifiziertes Dokument. Sinnvoll ist der BonitätsCheck vor allem, wenn Sie die Auskunft ohnehin per E-Mail versenden möchten. Sie ist dann zusätzlich durch einen Verifizierungscode geschützt.

Während die Schufa-Bonitätsauskunft in vielen Fällen zur Weitergabe an Dritte dienen kann, wurde der Schufa-BonitätsCheck speziell für Mietzwecke konzipiert. Er bringt daher einige Vorteile mit sich, zum Beispiel die Schnelligkeit.

Eine auf diesem Weg eingeholte Auskunft können Sie zudem für beliebig viele Vermieter verwenden, was die Kosten drückt. Weiterhin besteht die Möglichkeit, das Dokument auf kopiergeschütztem Spezialpapier mit Wasserzeichen auszudrucken, wenn doch die Papierform notwendig ist.

Allerdings gibt es auch einen erheblichen Unterschied, welcher Vorteil und Nachteil zugleich sein kann: Der Schufa-BonitätsCheck enthält deutlich mehr Finanzdaten. Für den Vermieter wird nicht nur ersichtlich, ob Negativmerkmale vorliegen, sondern auch eine Erläuterung. Er erhält somit Informationen über Forderungen, die bereits beglichen wurden oder noch laufend beglichen werden.

Weiterhin sieht er Details zu den Negativeinträgen und hat Einsicht in die Wahrscheinlichkeitswerte des Schuldners. Sie sollten daher im Einzelfall prüfen, ob die enthaltenen Informationen eher für Sie oder gegen Sie als Mieter sprechen. In letzterem Fall ist die Schufa-Bonitätsauskunft zu bevorzugen.

Möglichkeiten der Wohnungssuche mit negativem Schufa-Eintrag

Sollten Sie keine Negativmerkmale in der Bonitätsauskunft haben, haben Sie also einen großen Vorteil bei der Bewerbung auf eine Wohnung. Doch selbst, wenn Ihre Bonitätsauskunft einen Schufa-Eintrag aufweist, gibt es verschiedene Möglichkeiten, um dennoch eine Chance zu haben.

Wie bereits erwähnt, kann die Wahl eines Schufa-BonitätsChecks sinnvoll sein, um dem Vermieter eine Erläuterung zum jeweiligen Eintrag bereitzustellen. Das ist vor allem dann zu empfehlen, wenn der Eintrag aus Sicht des Vermieters nicht relevant ist, sprich er diesen vermutlich nicht als Ausschlusskriterium betrachtet.

Am besten suchen Sie dann auch direkt das persönliche Gespräch und erklären noch einmal unter vier Augen, wie es zu dem Negativeintrag kam. Kommunikation ist also auch bei der Wohnungssuche das A und O!

Dennoch kann das Vertrauen auf Seiten des Vermieters unter dem Schufa-Eintrag leiden. Reden alleine reicht dann nicht immer aus. Zum Glück gibt es weitere Möglichkeiten, um Ihre Vertrauenswürdigkeit und damit auch Ihre Chancen auf eine Wohnungszusage zu erhöhen – trotz Negativeintrag:

Sicherheiten vorweisen können

Geben Sie dem Vermieter zusätzliche Sicherheiten, dass Sie die Miete immer pünktlich sowie vollständig bezahlen werden. Dabei kann es sich um eine Bescheinigung des Vormieters handeln, um weitere Nachweise über Ihr Vermögen beziehungsweise Einkommen oder ähnliche Dokumente. Zudem können Sie vorschlagen, eine (höhere) Kaution zu hinterlegen, sodass der Vermieter im Fall einer ausbleibenden Zahlung einen entsprechenden Anteil einbehalten kann. Überlegen Sie also, wie Sie mehr Sicherheit vermitteln können und besprechen Sie gemeinsam mit dem Vermieter, welche Lösung für beide Seiten akzeptabel ist.

Hauptmieter mit besserer Bonität

Eine Alternative besteht außerdem darin, einen Hauptmieter mit einer besseren Bonität einzusetzen. Dieser kann entweder selbst mit einziehen, wenn es sich beispielsweise um Ihren Lebenspartner oder um einen WG-Mitbewohner handelt, oder er vermietet die Wohnung auf eigenes Risiko an Sie unter. Allerdings müssen solche Regelungen durch den Vermieter genehmigt werden.

Einsetzen von Bürgen

Zuletzt können Sie auch einen Bürgen einsetzen. Eine Weiter- oder Untervermietung ist dann nicht notwendig. Der Bürge muss einspringen, wenn Sie Ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen. Dabei kann es sich um Ihre Eltern handeln, um den Arbeitgeber oder eine andere Person, welche zur Bürgschaft bereit ist. Diese gilt es dann schriftlich festzuhalten.

Fazit: Die perfekte Vorbereitung auf die Wohnungsbesichtigung

Wenn Sie sich ausreichend vorbereiten, stehen Ihre Chancen also trotz negativem Schufa-Eintrag gut. Bleiben Sie ehrlich und reden Sie offen mit dem Vermieter, dann finden Sie gewiss eine Lösung. Zeigen Sie dabei Eigeninitiative, anstatt kommentarlos eine Bonitätsauskunft mit Negativmerkmalen einzureichen, denn dann werden Sie mit großer Wahrscheinlichkeit eine Absage erhalten.

Holen Sie außerdem frühzeitig eine Schufa-Selbstauskunft ein, um eventuelle Falscheinträge löschen zu lassen oder diese anzufechten. Mit der richtigen Vorbereitung können Sie also selbstbewusst zur Wohnungsbesichtigung gehen und auf eine Zusage hoffen – unabhängig davon, was in Ihrer Bonitätsauskunft steht.